Die einzelnen Grundstücke des Dorfes und ihre Besitzer 1772-1945
Grundstück 16 (1)

Dieses ist das Schulzengrundstück. Nach der Dorfgründung im Jahre 1605 ist Peter Guß (Guse) Schultheiß in Klobschin (laut Privileg von 1615). Nachfolger ist Hans Becker, 1629 Jacob Göde, 1637 Hans Keppatz, 1660 Daniel Tetslaff, 1698 Michael Engler, danach George Mansky (Manske), der Elisabeth Engler, Tochter des Michael Engler, geheiratet hatte. Um das Jahr 1704 wurde der Schulze George Manske wegen einer an einem polnischen Edelmann verübten Mordtat erschossen. Seine Witwe Elisabeth Manske, geborene Engler, blieb mit sechs Kindern erst auf dem Schulzenhof wohnen, trat dann aber den Schulzenhof zur Tilgung rückständiger Schulden an das Kloster Karthaus ab. Der Schulzenhof wurde am 12.5.1714 vom Konvent des Klosters Karthaus an Christian Kratzke verkauft und verschrieben. Sein Sohn Christian Kratzke, geboren in Klobschin im Jahre 1715, wird Nachfolger, und er erhält am 5.10.1749 ein Schulzenprivileg vom Kloster Karthaus. Er ist verheiratet mit Anna Maria Klott (Klatt). Bekannt sind zwei Kinder:

    1. Michael Joseph Kratzke, geb. in Klobschin im Jahre 1765 (getauft in der katholischen Kirche Alt Grabau, lutherische Taufe)
    2. Christian Kratzke, geb. in Klobschin am 11.9.1768 (getauft in der evangelischen Kirche Schönberg)

Bei der Landesaufnahme im Jahr 1772 ist Christian Kratzke Schulz in Klobschin. Er starb in Klobschin am 29.10.1794 im Alter von 79 Jahren. Der Sohn Michael Joseph Kratzke wurde Nachfolger auf dem Schulzenhof und heiratete in Schönberg am 23.11.1784 im Alter von 20 Jahren Susanna Löricke (Lehrke), 22 Jahre alt, älteste Tochter des Erbeigentümers Martin Löricke aus Kamin. Laut gerichtlichen Verhandlungen von 1824 und 1836 in erblicher Auseinandersetzung des Michael Kratzke mit seinem Bruder und einzigem Miterben Christian Kratzke (siehe Grundstück 9) wurde dem Schulzengrundstück im Grund- und Hypothekenbuch die Hälfte des im Hypotheken-Buch Nr. 21 verzeichneten und dort abgeschriebenen bäuerlichen Grundstücks von angeblich einer Hufe, 3 Morgen und 172 preußischen Quadratruten als zugehörig eingetragen, wogegen gemäß den Verträgen von 1824 und 1836 das halbe Schulzengrundstück mit 4 Hufen, 15 Morgen, 147 1/2 Quadratruten an den Christian Kratzke (Grundstück 9) abgetreten wurde. Es gehörte außerdem zum Schulzenhof noch ein bäuerliches Grundstück von angeblich 63 Morgen und 69 preuß. Quadratruten, welches laut Versicherungsurkunde von 1837 infolge der Verordnungen von 1808 und 1811 eigentümlich erworben war. (Vermutlich war dieses Grundstück das ehemalige Pfarrergrundstück, das der Schulze früher gepachtet hatte.)

Der Oberschulze Michael Kratzke starb in Klobschin am 6.11.1850 im Alter von 85 Jahren und 8 Monaten und hinterließ Bruder und Bruder-Kinder. Sein Neffe Michael Joseph Kratzke erbte das halbe verbliebene Schulzengrundstück, den halben Bauernhof und das Bauerngrundstück von 63 Morgen. Michael Joseph Kratzke, geboren in Klobschin am 23.11. 1795, gestorben in Klobschin am 1.2.1869, heiratete in Schönberg am 7.2.1826 Wilhelmine Catharine Maering, Tochter des Freischulzen Jacob Maering aus Bernsdorf bei Bütow/Pommern. Drei Kinder sind bekannt:

    1. Johanne Kratzke, geb. in Klobschin am 18.12.1828, sie heiratete in Schönberg am 23.10. 1845 Hermann Giede
    2. Sophie Emilie Kratzke, geb. in Klobschin am 11.1.1839
    3. Amalie Laura Henriette Kratzke, geb. in Klobschin am 22.11.1843